Entwickler:
Techland
Publisher:
Deep Silver
Erstveröffentlichung:
26. April 2013
Genres:
Ego-Shooter, Action-Adventure, Survival Horror
Sprachausgabe:
Englisch
Untertitel und Texte:
Englisch, Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch
Europäische Altersfreigabe:
Empfohlen ab 18, enthält realistische Darstellungen von Gewalt, vulgäre Sprache, Blasphemie sowie verschiedene Online-Funktionen.
Was ist Dead Island Riptide?
Dead Island Riptide ist der direkte Nachfolger des 2011 erschienenen ersten Teils. Storytechnisch setzt Riptide genau da an, wo Dead Island aufgehört hat. Die vier spielbaren Überlebenden konnten gemeinsam mit weiteren Charakteren von Banoi fliehen, landen jedoch schon bald auf einer benachbarten Insel namens Palanai.
Auch hier hat sich die unaufhaltsame Zombie-Apokalypse bereits ausgebreitet. Alles was in Dead Island möglich war, lässt sich auch in Riptide ausführen. Die Rollenspiel-Elemente kehren also ebenso zurück wie die Zentrierung auf Nahkampfwaffen und das zusammenbasteln bzw. modifizieren von solchen an Werkbänken. Doch natürlich bringt Riptide auch neue Ideen mit sich.
Neue Features in Dead Island Riptide
- Neuer Charakter: Der Soldat John Morgan ist spielbar und setzt auf den Faustkampf
- Tower-Defense: Orte müssen mit Hilfsmitteln verbarrikadiert und verteidigt werden
- Neue Fortbewegungsmittel: Neben Autos können nun auch Boote verwendet werden
- Zusätzliche Waffenart: Faustkampfwaffen gehören nun zu einer eigenen Waffengattung
- Weitere Kampfaktionen: Rammattacke und Sprungschlag sind nun möglich
- Markierfunktionen: Die Charaktere können sich gegenseitig Feinde markieren
- Neue Waffen: Unter anderem gibt es nun Speere, aufwertbare Kettensägen und mehr
- Eigener Gruppe: Die Spieler führen eine Gruppe von Überlebenden durch Palanai
- Charakter-Import: Besitzer des ersten Dead Island dürfen ihre Charaktere importieren
- Höherer Level: Das maximal erreichbare Level ist nun Stufe 70
- Stärkere Feuerwaffen: Feuerwaffen machen nun mehr Schaden
Lustige Blutige Bootsfahrten
Während das Nahkampf-Gameplay größtenteils als identisch angesehen werden kann, hat sich in Sachen Umgebung einiges verändert. Zwar ist auch Palanai ein tropisches Urlaubsparadies (Zombies mal nicht miteinbezogen) und die Stadt Henderson ist deutlich fortgeschrittener und moderner als das Ghetto namens Moresby auf Banoi, doch bereits im ersten Dead Island wurde oft auf einen herannahenden Monsun hingedeutet, welcher während Riptide auf der ganzen Insel wütet. Dadurch können jederzeit vollkommen überraschend plötzliche Regenfälle eintreten, welche jedoch keine Gameplay-Veränderungen herbeiführen.
Besondere Umstände erfordern bekanntlich auch besondere Maßnahmen, deshalb gibt es in Dead Island Riptide erstmals benutzbare Boote. Motorboote sind auf Palanai keine Seltenheit und erlauben es den Überlebenden rund um Xian Mei, längere Strecken über Wasserwege zu bewältigen. Doch auch hier ist Vorsicht geboten: Die Untoten lassen sich vom kühlen Nass nämlich nicht aufhalten und werden versuchen, die Boote zu besteigen. Passiert dies, haben die Überlebenden womöglich ein Problem, denn im Wasser sind ihre Bewegungen logischerweise stark verlangsamt.
Die spielbaren Charaktere
Apropos Überlebende: Zu den vier bereits aus dem Vorgänger spielbaren Charakteren Xian, Logan, Purna und Sam gesellt sich dieses Mal ein weiterer Recke dazu. Der Soldat John Morgan ist auf den waffenlosen Nahkampf spezialisiert und bevorzugt daher die direkte Konfrontration mit den Fäusten. Sein Skillbaum ist unter anderem auf diverse spezielle Martial Arts-Techniken ausgelegt, um Zombies und anderem Gesindel gehörig eins auf die Schnauze zu geben. Doch nicht nur John, sondern auch die bereits erfahrenen Überlebenden dürfen noch einiges dazulernen. Denn alle Charaktere können nun die Rammattacke lernen, welche im ersten Dead Island Sam B vorenthalten war. Ebenfalls neu ist der waffenlose Sprungschlag: Von einer Erhöhung können sich alle Charaktere mit einem gezielten Schlag auf einen Feind unter ihnen werfen und diesen sofort durch den Aufprall ausschalten.
Ähnlich wie etwa in der Mass Effect-Reihe darf übrigens auch in Dead Island Riptide der eigene Charakter aus dem Vorgänger importiert werden. Dabei wird der eigene Level mitsamt allen Skills aus dem ersten Teil übernommen, nicht jedoch die Ausrüstung. Der Levelunterschied zwischen Spielern wird übrigens keine Probleme bereiten. Im ersten Dead Island noch im Nachhinein per Patch eingeführt, passt sich der Level jedes Feindes im Spiel dem jeweiligen Spieler an. So kämpft etwa ein Level 10-Sam auch gegen einen Level 10-Zombie, während für eine Level 40-Purna derselbe Zombie ein ebenfalls identischer Level 40-Gegner ist.
Die Tower-Defense-Einlagen
Ein weiteres neues Spielelement in Dead Island Riptide sind die sogenannten Tower-Defense-Einlagen. In solchen gilt es, einen bestimmten Ort, Gegenstand oder sogar eine Person gegen große Feindsmeuten zu verteidigen. Dabei stehen dem Spieler glücklicherweise jede Menge nützliche Gegenstände und Waffen zur Verfügung. Während aufstellbare Geschütztürme besonders viel Feuerkraft ermöglichen, lassen sich Bodenminen geschickt rund um den zu verteidigenden Standort aufstellen. Durchgänge dürfen zudem mit Zäunen verbarrikadiert werden, was den Zombies das Eindringen weiter erschwert.
Außerdem unterstützen den Spieler bei solchen Sequenzen die eigene Gruppe. Denn wenn man nicht gerade online spielt, werden die anderen spielbaren Charaktere wie Logan von der künstlichen Intelligenz übernommen und beteiligen sich während dieser Szenarien aktiv am Kampf. Auch weitere, nicht-immune Überlebende wie Harlow oder Sam Hardy unterstützen den Spieler während der Verteidigungskämpfe. Die eigene Gruppe, bestehend aus rund 10-15 Überlebenden darf durch simple Aufträge zudem stetig ausgebaut werden, was ihnen stärkere Waffen und eine höhere Überlebenschance für die Tower-Defense-Einlagen beschert.
Ist Dead Island Riptide ein richtiger Nachfolger?
Dead Island Riptide ist kein vollständiger Nachfolger zum Erstling von 2011, will dies aber auch gar nicht sein. Entwickler Techland hat mehrfach betont, dass es sich hierbei nicht um Dead Island 2 oder gar Dead World handelt, für welches sich sie sich ebenfalls die Rechte gesichert haben. Riptide ist viel eher eine Art Brückenspiel, vergleichbar mit Titeln wie Assassin's Creed Brotherhood. Das Ziel des Spiels ist es also, den Fans des ersten Teils mehr von dem zu geben, was sie daran mochten oder gar liebten.
Auch der geringe Verkaufspreis von Dead Island Riptide (49,99 EUR) lässt sich erklären, denn wie Publisher Deep Silver verraten hat erscheint das Spiel kurz vor dem Ende des aktuellen Konsolenzyklus. Daraus die Schlußfolgerung zu ziehen, dass sich ebenfalls bereits ein Next-Gen-Dead Island (oder Dead World) in Entwicklung befindet, ist daher gar nicht mal so abwegig. Fakt ist jedoch, dass Dead Island Riptide alles bietet was den Vorgänger ausgemacht hat und diese Gameplay-Elemente mit neuen Ideen erweitert. Das Rad muss schließlich nicht immer mit jedem Spiel neu erfunden werden.